Dem Gold des Nordens auf der Spur
Das Nordsee-Bernsteinmuseum in St. Peter-Ording
Wenn Sie nach einem kräftigen Sturm mit Ihrer Familie an einem Nordseestrand spazieren gehen, stoßen Sie mit etwas Glück vielleicht auf das berühmte Gold des Nordens: Honiggelber, eigentümlich leuchtender Bernstein, der bei größeren Stürmen vom Meeresboden gerissen und an Land gespült wird. Angesichts Ihrer Freude über diesen Fund werden Ihre Kinder sicher wissen wollen, was es denn Besonderes auf sich hat mit diesem Stein. Wie ist er entstanden, wo kommt er her und warum ist er so begehrt? Die Antwort auf all diese Fragen finden Sie im Nordsee-Bernsteinmuseum „Boy Jöns" im bekannten schleswig-holsteinischen Nordseeheilbad St. Peter-Ording. Ursprünglich ein Kolonialwarengeschäft, entwickelte sich das „Boy Jöns" durch die Begeisterung seines Besitzers für den Bernstein nach und nach zu einem Bernsteinfachgeschäft und schließlich zu einem Museum, um die Faszination Bernstein auch Anderen vermitteln zu können.
Die Entstehung des Bernsteins
Der naturgeschichtliche Teil des Museums, das übrigens in einem reizvollen historischen Friesenhaus untergebracht ist, klärt Sie über die Entstehung des Bernsteins auf. Tatsächlich handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um einen Stein, sondern um in Jahrmillionen steinhart gewordenes Baumharz. Der an die Nordseestrände gespülte Bernstein dürfte um die 35-50 Millionen Jahre alt sein und stammt aus einem riesigen Bernsteinwald, der sich von Skandinavien bis zum Ural erstreckte. Den Unterschied zu normalen Steinen werden Ihre Kinder schnell begreifen, wenn sie im Museum erfahren, dass Bernstein brennbar ist und vollständig verbrennen kann! Dabei setzt er dem Weihrauch ähnliche, leicht harzige Düfte frei und dient deshalb in manchen Gegenden der Erde als Weihrauch-Ersatz.
Gefangen im Bernstein
Staunen werden Ihre Kinder auch über die sogenannten Inklusen: Dabei handelt es sich um vollständig erhaltene Insekten, die im Bernstein gefangen sind! Mücken, Fliegen und kleine Spinnen gingen vor Millionen von Jahren im klebrigen Harz in die Falle und wurden vollständig umschlossen. Natürlich sind diese Inklusen besonders für Wissenschaftler interessant, die so neue Erkenntnisse über die Insektenwelt der damaligen Zeit gewinnen können. Im Nordsee-Bernsteinmuseum werden die Inklusen in einem dem Bernsteinwald nachempfundenen künstlichen Wald präsentiert, um deutlich zu machen, wie die Insekten in den Harz gelangten. In den weiteren Räumen des Museums wird der Bernstein in seinem kulturhistorischen Kontext gezeigt: Von der Steinzeit bis heute war und ist er ein begehrtes Schmuckstück, dem nebenbei auch heilende Wirkung nachgesagt wurde. Zerriebener Bernstein wurde gegen Magen- und Verdauungs-beschwerden eingesetzt, das aus Bernstein gewonnene Öl sollte gegen Rheuma helfen.
Bernstein-Schleifkurs für Kinder
Lohnend ist auf jeden Fall auch der vom Museum angebotene Schleifkurs für Kinder. Hier erfahren die kleinen Bernsteinfans zunächst allerhand Wissenswertes über die honiggelben Steine, zum Beispiel, wie der Bernstein bis hierher in die Nordsee gelangt ist und woran man ihn von weitverbreiteten Fälschungen unterscheiden kann. Dann macht sich jedes Kind daran, mit Schleifpapier seinem Stein die gewünschte Form zu geben, bevor er zum Schluss poliert wird. Mit einem Band versehen wird der Bernstein zu einem ganz besonderen und persönlichen Schmuckstück, das Ihre Familie noch lange Zeit nach dem Familienurlaub an den interessanten Besuch im Bernsteinmuseum erinnern wird!
Informationen zu Anreise, Öffnungszeiten, Schleifkursen und Eintrittspreisen finden Sie unter www.nordsee-bernsteinmuseum.de
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